Versicherungs-Guide: Alles, was Sie über Versicherungen wissen müssen
Welche Versicherungsprodukte gibt es?
Theoretisch kann man fast alles versichern. Doch alle möglichen Versicherungsprodukte aufzuzählen, würde hier eindeutig den Rahmen sprengen. Aus diesem Grund haben wir uns auf die für uns relevantesten Bereiche gestürzt:
1. Mobilität
Die Straße ist ein gefährliches Pflaster. Manchmal zumindest. Kurz das Fahrrad abgestellt und einen Kaffee geholt, ist es auf einmal spurlos verschwunden. Hat man dann eine Fahrradversicherung inkl. Diebstahl ist es natürlich immer noch ärgerlich, aber man bleibt nicht auf den Kosten sitzen. Auch für Leasing- und Sharing-Anbieter lohnt sich das zusätzliche Angebot einer Versicherung.
2. Elektronik
Jeder kennt es: Gerade über das neueste Smartphone gefreut, landet es wenig später ungewollt auf dem Boden und der Ärger ist groß. Hier machen Handy-Versicherungen durchaus Sinn. Das Gleiche gilt natürlich auch für jede andere Art von Elektronik, wie Tablet, Laptop oder Kamera, denn Elektronik ist teuer.
3. Sportgeräte
Sich mal richtig auspowern und alles geben - ohne Sorge, dass das geliebte Sportgerät den Geist aufgeben könnte. Oder auch man selbst. Ob Skier, Surfboard oder die Sportunfallversicherung für den Sportler, seine Sportgeräte oder sich selbst vor Unfällen zu versichern leuchtet ein.
4. Reisen und Aktivitäten
Spätestens seit der Pandemie haben Reiseversicherungen einen regelrechten Boom erlebt. Wie auch nicht? Die Reisepreise steigen und aufs Reisen möchte man dennoch nicht verzichten. Und wenn mir im Ausland mal was passiert? Die Antworten auf diese Risiken kennen wir alle: Die Reiserücktritts-, Reiseunfall- oder auch die Auslandskrankenversicherung.
5. Haustiere
Hund, Katze, Maus. Na gut, bleiben wir vielleicht bei Hund und Katze. Für die Lieblinge der Deutschen sollte gesorgt sein, damit im Falle eines Falles hohe Tierarztkosten gedeckt sind.
Und ich als Unternehmen?
Versicherungsprodukte dienen in erster Linie natürlich dazu, Ihren Kunden den bestmöglichen Schutz zu bieten. Doch auch bei Unternehmen selbst können Versicherungen für einen ruhigeren Schlaf sorgen. Die DSGVO-Verordnung zum Beispiel bereitet so manchen Unternehmen fiese Kopfschmerzen. Denn Verstöße passieren nun mal - unwissentlich. Mit einer DSGVO-Versicherung sind Unternehmen gegen hohe Kosten abgesichert.
Was noch? Viele Unternehmen nutzen bereits Fahrräder oder E-Bikes gewerblich. Ob Verleihstation, Lieferant, Hotels oder Dienstradnutzer - ein hoher Nutzungsgrad bedeutet mehr Gefahren und Schäden. Eine gewerbliche Fahrrad- oder E-Bike-Versicherung kann dabei viele Sorgen ersparen.
Wie integriere ich Versicherungen in mein Angebot?
Es gibt viele Möglichkeiten, als Unternehmen, seinen Kunden Versicherungen anzubieten. Alle Zeichen deuten aktuell jedoch auf das Prinzip von Embedded Insurance.
Der Begriff Embedded Insurance bedeutet ganz einfach eingebettete Versicherungen, das heißt Unternehmen können passgenaue Versicherungen direkt mit ihren Produkten oder Dienstleistungen verknüpfen - sie quasi in ihr eigenes Angebot "einbetten".
Ein Beispiel: Ein Kunde entscheidet sich für das neuste iPhone und kauft es im Online-Shop eines Händlers. Noch bevor er den Kauf abschließt, wird dem Kunden die passende Smartphone-Versicherung für sein ausgewähltes Produkt vorgeschlagen. Entscheidet er sich dafür, landet die Versicherung zusammen mit dem iPhone im Warenkorb und wird mit einem Klick abgeschlossen. Im Hintergrund laufen alle Prozesse, wie das Versenden der Versicherungsdokumente usw., digital und in Echtzeit. Ein stundenlanges Suchen und Vergleichen von Versicherungen und vor allem lästiger Papierkram wird dem Kunden erspart - und im gleichen Zuge auch dem anbietenden Unternehmen.
Klingt spannend, oder? Sehen Sie dazu auch unseren weiterführenden Blogbeitrag: Nie wieder Kopfzerbrechen über Embedded Insurance
Brauche ich als Unternehmen eine Versicherungslizenz?
Kurz gesagt: Nein, nicht unbedingt. Beziehungsweise kommt es darauf an, ob Sie selbst in eigenem Namen Versicherungen anbieten möchten. Sie haben also zwei Möglichkeiten:
1. Versicherungen anbieten MIT Lizenz
Möchten Sie in eigenem Namen Versicherungen anbieten, benötigen Sie dazu eine Versicherungslizenz, die von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) vergeben wird. Entscheidend sind dabei die Bestimmungen, die im Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG) enthalten sind. In diesem ist festgelegt, dass jeder Versicherer der Aufsichtspflicht unterliegt und alle entsprechenden Regelungen befolgen muss. Dass die Anforderungen hoch sind, dürfte nicht überraschen, schließlich erfordert das Versicherungsgeschäft ein besonders hohes Maß an Vertrauen.
Falls auch Sie mit dem Gedanken spielen, solch eine Lizenz zu beantragen, haben Sie eine Vielzahl regulatorischer Vorgaben zu erfüllen. So müssen neue Versicherer beispielsweise schon zum Zeitpunkt des Lizenzantrags nachweisen, dass sie vollständig ausfinanziert sind. Die BaFin vertritt in erster Linie die Belange der Versicherungsnehmer. Deshalb legt sie ein Hauptaugenmerk darauf, dass ein Unternehmen über ausreichend Eigenmittel verfügt, um im Schadensfall aufkommen zu können.
Neben den finanziellen Voraussetzungen müssen Sie sich aber natürlich auch durch eine Unmenge von Vorschriften arbeiten und einige bürokratische Prozesse hinter sich bringen. Folgend warten ebenfalls nicht unwesentliche Investitionen in den IT-Bereich und das Aneignen vom nötigen Know-how.
Übrigens: Wenn Sie Ihren Kunden Garantien oder Gewährleistungsverlängerungen verkaufen wollen, benötigen Sie ebenfalls eine Versicherungslizenz. Der Hintergrund ist, dass seit dem 1. Januar 2023 diese Leistungen in Deutschland als versicherungssteuerpflichtige Versicherungsverkäufe gelten. Fehlt die nötige Lizenz, ist es deshalb nicht mehr möglich, Garantien und Gewährleistungsverlängerungen zu verkaufen.
2. Versicherungen anbieten OHNE Lizenz
Wir haben gesehen: Für Unternehmen gestaltet sich das Anbieten von Versicherungen mit Lizenz schwierig und umständlich. Doch sie können Ihren Kunden Versicherungen auch ohne Lizenz anbieten. Was müssen Unternehmen dazu wissen?
Springen wir zurück ins Jahr 2022. Seit einem Urteil des EuGH vom 29.09.2022, werden jegliche Art von Unternehmen oder wirtschaftlichen Personen, die Versicherungen auf Grundlage von Gruppenversicherungsmodellen anbieten und dabei selbst die Gruppenspitze bilden, als Versicherungsvermittler eingestuft. Das heißt, als sogenannte Spitze des Gruppenvertrags müssen jene Unternehmen als Vermittler von Versicherungsverhältnissen, rechtliche Vorgaben erfüllen. Hierzu zählen u.a. die Beratungspflicht und -dokumentation, die Bereitstellung aller versicherungsrechtlichen und -relevanten Informationen sowie Dokumente (inkl. AVB, IPID, Versicherungszertifikat, AGB, usw.).
Assekuradeure bzw. Versicherungsanbieter helfen solchen Unternehmen, diese Anforderungen zu erfüllen und weiterhin die Vermittlung von Versicherungsverhältnissen als Teil ihrer Geschäftsmodelle weiterzuverfolgen und rechtssicher aufzustellen. Sie stellen ihren Partnern Gruppenversicherungsmodelle zur Verfügung, erfüllen die notwendigen rechtlichen Anforderungen und stellen die dafür notwendige Infrastruktur zur Verfügung bis hin zum rechtssicheren Dokumentenversand. Anstatt also die Versicherung selbst in die Hand zu nehmen, ist es Unternehmen möglich ganz ohne Lizenz und die Erfüllung von rechtlichen Anforderungen Versicherungen anzubieten.
An dieser Stelle kommt auch das Thema Embedded Insurance wieder in Spiel. Am besten entscheiden sich Unternehmen gleich für einen Embedded Insurance-Anbieter, um langen Prozessen und lästigem Papierkram aus dem Weg zu gehen. Und nicht zuletzt um nicht hinter der Konkurrenz zurückzufallen.
Was bleibt zu sagen?
Sie sehen, Versicherungen müssen nicht kompliziert sein. Vielmehr ist die Versicherungsbranche dabei sich zu revolutionieren. Embedded Insurance sorgt im Versicherungsmarkt für ordentlich Wirbel. Warum nicht mutig sein und lieber mitmischen, als nur zuzusehen? Eins ist dabei sicher: Ihrem Geschäft wird es das Sahnehäubchen aufsetzen.
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